Das Jagen liegt vielen Hunden im Blut – es ist tief in ihrer Natur verankert. Doch was tun, wenn aus dem natürlichen Trieb ein echtes Problem wird? Wenn der Hund beim Anblick eines Hasen oder Joggers plötzlich alle Kommandos vergisst?
Warum Hunde jagen – der Instinkt im Hintergrund
Das Jagdverhalten ist kein Ungehorsam, sondern ein biologisch fest verankerter Trieb. Jeder Hund besitzt ihn – unterschiedlich stark ausgeprägt, je nach Rasse, Erfahrung und Umfeld.
Der Jagdtrieb verläuft in mehreren Phasen:
- Orientieren (Schnüffeln, Lauschen, Fixieren)
- Anschleichen
- Hetzen
- Packen & Töten
- Fressen

Typische Auslöser für Jagdverhalten
- Bewegungsreize (Jogger, Radfahrer, Wildtiere, spielende Kinder)
- Geräusche und Gerüche
- Reizüberflutung oder Unterforderung
- Stress oder Frustration
- Fehlende Impulskontrolle
Wie sich Jagdverhalten äußert
- Fixieren mit starrem Blick
- gespannte Körperhaltung
- plötzliches Losrennen oder Ziehen an der Leine
- Ignorieren von Rückrufsignalen
- starkes Interesse an Gerüchen oder Bewegungen
- aufgestellte Rute, gespitzte Ohren
So kannst du Jagdverhalten lenken
- Impulse erkennen: Lerne, die ersten Körpersignale deines Hundes wahrzunehmen – meist Sekunden, bevor er losrennt.
- Alternativverhalten trainieren: Beschäftigungen wie Futterbeutelarbeit, Nasenarbeit oder kontrolliertes Apportieren sprechen denselben Trieb an – aber kontrolliert.
- Impulskontrolle üben: Spiele wie „Warten, bis du darfst“ fördern Selbstbeherrschung.
- Rückruf festigen: Ein sicherer Rückruf ist Pflicht – baue ihn schrittweise auf, mit viel Lob und hochwertigen Belohnungen.
- Langfristige Auslastung: Geistig und körperlich ausgelastete Hunde jagen seltener unkontrolliert.





